„Vivere navigare est“, sagten unsere Vorfahren, d. h. „Leben ist Segeln“, sich auf eine Reise begeben, eine kurze für die Einen, eine lange für die Anderen. Jede Segelreise birgt Risiken, Ängste und Hoffnungen in sich. Doch das Schiff wird immer von einem Hafen angezogen, der auf der anderen Seite wartet.
Das Schiff sticht in die See. Die Familie und Freunde nehmen Abschied und folgen noch bis zum Ufer. Manche vergießen flüchtig Tränen, denn man weiß ja nie, was geschehen könnte. Und das Schiff entfernt sich langsam. Am Anfang sieht man es noch gut, doch im Lauf seiner Fahrt wird es für die Augen derer, die ihm nachschauen, immer kleiner. Schließlich ist es nur noch ein Punkt. Noch ein bisschen weiter, und es verschwindet am Horizont. Jeder sagt nun: Es ist weg!
Es wurde nicht vom Meer verschluckt. Es ist da, selbst wenn man es nicht mehr sieht, so wie der Stern, der scheint, auch wenn Wolken die Sicht auf ihn verdecken. Und das Schiff setzt seine Reise fort.
Das Schiff wurde nicht gebaut, um vom Anker am Ufer festgehalten zu werden, sondern um zu reisen, den Wellen zu begegnen und um sein Ziel zu erreichen.
Diejenigen, die am Strand zurückbleiben, beten nicht: „Herr, halte die gefährlichen Wellen von ihnen fern“, sondern: „Herr, gib ihnen den Mut, den Wellen entgegenzusegeln und sie zu bestehen.“
Es ist wichtig zu wissen, dass es auf der anderen Seite einen sicheren Hafen gibt. Das Schiff wird erwartet. Es kommt näher. Zu Beginn ist es nur ein Punkt am Horizont, der größer zu werden scheint, indem es näher rückt. Und bei seiner Ankunft, wird es in seiner vollen Größe bewundert.
Die am Hafen sagen: Hier ist es! Es ist angekommen! Und sie gehen dem Reisenden entgegen, umarmen und küssen ihn. Und sie freuen sich, denn es war eine glückliche Reise. Sie fragen nicht nach den Ängsten oder Gefahren, die ihn beinahe hätten sinken lassen. Was zählt ist, dass er trotz aller Nöte angekommen ist. Er kam glücklich im Hafen an.
So geschieht es mit allen Sterbenden. Manchmal sind die Umstände, unter denen sie das Meer des Lebens verließen, zum Verzweifeln. Doch was zählt ist die Gewissheit, dass sie angekommen sind, ja, dass sie wirklich in einen sicheren Hafen eingelaufen sind. Und bei ihrer Ankunft fallen sie – selig sind sie – in die Arme von Gott-Vater-und-Mutter, in unendliche Güte, in die grenzenlose Umarmung des Friedens. Gott erwartete sie sehnsüchtig, denn sie sind Seine geliebten Söhne und Töchter, die jenseits ihrer Heimat segelten.
Alles ist vorbei. Sie müssen nun nicht mehr segeln, sich keinen Wellen entgegenstellen und überstehen. Sie freuen sich, zu Hause zu sein, im Reich des endlosen Lebens. Und so werden sie in Ewigkeit weiter leben.
Leonardo Boff
10.02.13
Überesetzt von Bettina Gold-Hartnack
i am happy to find this post very useful for me, as it contains lot of information. i always prefer to read the quality content and this thing i found in your post. thanks for sharing lista de emails lista de emails lista de emails lista de emails lista de emails